|
|
-------------------------------------------- Kontinuum
|
Kontinuum der Zeit. Hier zeige ich Fotografie, die an mich gebunden ist. Gebunden an die Wege meines Lebens, an meine Möglichkeiten und Bereitschaften. Bei der originalen Fotografie und Montage verwende ich oft eigene Negative, kombiniere im Bild aber auch ausschließlich Negative hinzugezogener Abbildungen aus der Presse. So sind die Fotografien zunächst immer nur Material für das Vermischte Bild, sie sind Zeug, Kompositionen, irgendwas. Dennoch sind dabei einige Arbeiten entstanden wie Entwürfe oder kleinere Versuche. Einen Ausschnitt daraus zeige ich hier. Es gibt Vorentscheidungen dieser Fotografie. Ich beharre auf diesen Entscheidungen. Alle sind mit einer Kleinbild- Kamera mit Spiegelreflex, einer einfachen Normal-Linse und mit Tageslichtfilm belichtet (Ausnahme: Reisefotografie in Russland, die mit einer Großformat-Balgen-Kamera aufgenommen ist). Ich benutze kein Blitzlicht, sondern setze starke Strahler ein, wenn ich Innenaufnahmen mache. Der nicht hochempfindliche Film (20 Din, 21 Din) zeigt keine Körnigkeit. So werden Bewegungsunschärfen zu Schleiern und feinen Abstraktheiten. Da die Wahl des Films die Belichtungszeit beeinflusst, ergeben sich viele Formabwandlungen, die ein Fotograf normalerweise nicht wünschenswert findet, auch um dem Objekt die nahestmögliche Abbildung zu geben. Für die Performance-Fotografie scheinen mir die Entscheidungen sinnvoll. Ich kenne die Arbeit der Performance-Gruppe 'gogotrash' und bei bestimmten Gelegenheiten wurde ich eingeladen, die Performances zu fotografieren. Mit Augustine Bee verbindet mich langjährige Freundschaft. Nur eine der hier gezeigten Performances ist betitelt und konzipiert als "Morgendämmerung". Weder Porträtfotografie noch eine irgendwie dokumentarisch angelegte Fotografie findet statt ohne je piktorialistisch zu sein im Sinne des Verleugnens der Fotografie und ihren Besonderheiten, die mir gefallen. Und so betrachtet, sehe ich mich nicht als Fotograf, außer bei der Performance-Fotografie und meiner Initiative dazu, möchte aber hier eben andeutungsweise meiner Persönlichkeit, meinen Herkünften, Raum geben. Die nicht wiederholbaren Bildverbindungen, die Originale,
entstehen in der Dunkelkammer und Werkstatt. Die Montagen bleiben als
solche sichtbar. Ziel ist keine neue Realität, sondern ein
Nebeneinanderstehen der Teile des Bildes/der Bilder. Die Zusammenfügung
der Bilder zur 'Reihe' erweitert die Zusammenhänge zusätzlich im
Nacheinander und in der abgeschlossenen Gesamtheit. Die Installation hat mit ihren zum
Kasten vergrößerten räumlichen Objekten wie Dioramen eine Form, mit der ich im Modus
der Paraphrase auf die Bilder einer Ausstellung Bezug nehme.
|